Das Seminar „How to turn your shoe into a…“ thematisiert den oft zitierten Transformationsprozess als experimentelles, bildhauerisches Verfahren. Ziel ist es, poetische Ausdrucksformen zu entwickeln, die Objekte oder Materialien in ein oszillierendes Gefüge zwischen ihrer ehemaligen Form und Funktion sowie ihren neuen Bedeutungen überführen. Steine, Holzlatten, Schuhe, Fahrräder oder Smartphones können dabei beispielsweise Gegenstände der Analyse und Reflexion werden. Durch die Umwandlung dieser Objekte und ihre Dekontextualisierung entstehen humorvolle Bedeutungsverschiebungen, die neue Perspektiven auf Objekte, Materialität, Raum und Bedeutung eröffnen. Das Seminar beginnt mit einer kleinen skulpturalen Übung, die eine erste Auseinandersetzung mit möglichen (poetischen) Transformationsprozessen in der Kunst bietet. Dieses praktische Experiment wird durch die Vorstellung zeitgenössischer Kunstpositionen begleitet und dient als Ausgangspunkt für eine Reflexion über Wahrnehmung sowie bildhauerische Strategien. Anschließend erhalten die Studierenden Zeit und Unterstützung zur Entwicklung eines individuellen künstlerischen Projekts, in dem sie die Aspekte der künstlerischen Transformation vertiefend bearbeiten können.
Die Aufgabe verhandelt Reflexion und Gestaltung: Ihr übt Euch im sensiblen Wahrnehmen, im formalen Erzählen, im analytischen Umgang mit gebautem Bestand und entwickelt einen eigenen gestalterischen Ausdruck.
Viele Brücken aus den 1960er- und 70er-Jahren sind heute nicht nur baulich sanierungsbedürftig, sie repräsentieren zugleich ein Weltbild, das in seiner Fortschrittsgläubigkeit zunehmend hinterfragt wird. Ihre Existenz wirft Fragen auf:
Wie gehen wir mit diesem gebauten Erbe um? Welche Geschichten erzählen diese Bauwerke? Welche neuen Geschichten könnten wir ihnen einschreiben?
Im Rahmen dieses Stegreifs sollt Ihr Euch einer der fünf als Modelle vorliegenden regionalen Brücken als architektonisch-kulturelles Objekt nähern – als Träger von Bedeutungen, Erinnerungen und Geschichten im kulturellen Gedächtnis der Bundesrepublik.
Erstellt ein maximal 5-minütiges Video, in dem Eure Erzählung lebendig wird.