Das Seminar „Sculpting Voids“ erforscht die Verbindung zwischen den räumlichen Elementen Masse und Leere und beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen negativem und positivem Raum. Dabei wird vor allem das Gestaltungspotenzial der Leere untersucht, insbesondere, wie die Proportionen des Negativraums genutzt werden können, um die Aufmerksamkeit auf das Hauptthema, die positive Form, zu lenken.
Je nach Sensibilität des Gestalters wird das Erlebnis des Objektes durch die Leere ermöglicht, für andere ist die Masse der Schlüssel zum Erleben des Werks. Das visuelle Gleichgewicht von positivem und negativem Raum sowie das Verhältnis von Licht und Schatten stellen die Grundlagen eines gelungenen Entwurfs in der Bildhauerei und in der Architektur dar; ein Element der Dualität kann ohne das andere nicht existieren.
Das Seminar beginnt mit Interventionen und Ausschnitten auf einer zweidimensionalen Fläche, um dann dreidimensionale Formen in Styropor, Wachs und Holz im Stil des Bildhauers Eduardo Chillida zu schaffen. Chillida, einer der berühmtesten Bildhauer des 20. Jahrhunderts, beschäftigte sich mit der Wechselwirkung von leeren Räumen und ihrer äußeren Hülle und wurde als „Architekt der Leere“ bezeichnet.
Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Gontermann-Peipes Gießerei in Siegen kooperieren dürfen und dank des Entgegenkommens der Gießerei im Rahmen des Seminars das traditionelle Eisengussverfahren kennenlernen und dadurch unmittelbar die Wechselwirkungen von Masse und Leere erfahren können.
Es wird ein Materialbeitrag von voraussichtlich 40 € erhoben.
BA 22 Wahlmodul
montags, 15-17 Uhr
Raum PB-K 001 (Simone)
Dozent:
Wiss. Mitarbeiter Nikola Ukic